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Sprach- und Sprechübungen

Hinsichtlich der sprachlichen Intervention arbeiten wir nach einem zweigleisigen Konzept.

Die beiden Hauptsäulen der Sprachförderung sind zum einen die Sprachübungen in der Einzel- oder Kleingruppensituation (durchgeführt von einer Sprachheillehrerin, also einer Förderschullehrkraft mit dem Förderschwerpunkt Sprache) und zum anderen der sprachheilimmanente Unterricht, der von allen Lehrkräften, fachunabhängig, durchgeführt wird.

Die Zeiten der Sprach- und Sprechübungen nutzt die Sprachheillehrerin dazu, Laute anzubahnen und wichtige, grundlegende Impulse zu setzen, individuelle Sprechübungen einzuführen und sprachliche Regeln zu erläutern. Außerdem finden in diesem Rahmen die sprachliche Diagnostik und die Reflexion der sprachlichen Maßnahmen statt. Jedes Kind benötigt unterschiedlich viel Anleitung, um einen neuen Laut anzubahnen oder eine neue grammatische Konstruktion zu erlernen. Die Zeiten, die die Kinder mit Sprach- und Sprechübungen mit der Sprachheillehrerin verbringen, werden also bedarfsorientiert festgelegt und können zwischen den einzelnen Kindern recht unterschiedlich ausfallen.

Der Großteil der sprachlichen Intervention findet während der Unterrichtsstunden und im Laufe des gesamten Schulalltages (Ganztag) statt. Alle Lehrkräfte der Klasse sind über den sprachlichen Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler informiert. Dazu findet, beispielsweise während der Besprechungszeiten der Jahrgang-Teams oder der pädagogischen Klassengesprächen, ein regelmäßiger Austausch zwischen allen Beteiligten statt.

Laute, an denen das Kind arbeitet, werden sprachheilpädagogisch aufbereitet und auf vielfältige Weise im Unterricht angeboten. Bereits sicher erworbenen Laute werden von den Kindern auch spontansprachlich gefordert. Nur so erfolgt die Übernahme der erworbene Laute in die Alltagssprache der Kinder.

Alle Lehrkräfte sind aus- und/oder weitergebildet in Formen des korrektiven Feedbacks und anderer sprachheilpädagogischer Interventionsmöglichkeiten. Darüber hinaus fühlen sich alle Mitarbeiter*nnen des Hauses für die sprachliche Entwicklung der Kinder mitverantwortlich.

Diese Vernetzung von Therapie und Unterricht, insbesondere auch des Schriftspracherwerbs, ermöglicht den Schüler*innen eine Überwindung ihrer Sprachstörung, sodass sie in der Regel nach zwei Jahren in ihre Heimatgrundschule zurückgeschult werden können.